Wohlfahrtsverlust und Deadweight loss

Ausgehend vom Preis-Mengen-Modellpreismengendiagramm, möchte ich mich nun mit der Frage beschäftigen, wie sich Angebot und Nachfrage verhalten, wenn der Staat eine Steuer einführt. Zunächst einmal gilt es hier ein paar Begriffe zu wiederholen.

Unter der Konsumentenrente versteht man (linke Grafik) diejenige Differenz, die aus der Subtraktion von Zahlungsbereitschaft und tatsächlich gezahltem Preis hervorgeht. Wenn der Listenpreis eines Neuwagens die Kaufbereitschaft, also den möglichen Höchstbetrag, darstellt, der Käufer das Auto allerdings zu einem günstigeren Preis bekommt, dann ist die Konsumentenrente die Differenz aus beiden Beträgen.  Analog verhält es sich mit der Produzentenrente.

Unter der Produzentenrente versteht man die Differenz aus demdeadweightloss tatsächlich erzieltem Betrag und den Produktionskosten (persönlicher Mindestbetrag).

Angenommen wir befinden uns in einem Markt, der von einem effizienten Gleichgewichtspreis bestimmt wird. Angebot und Nachfrage treffen sich bei einem Gleitgewichtspreis von P1. Nun führt der Staat erstmalig eine Steuer t ein. Die Angebotskurve verschiebt sich infolgedessen nach links oben, da die Anbieter die neuen deadweightloss2Kosten nicht tragen werden. Sie werden die Steuer an den Nachfrager weitergeben. Der Preis wird also steigen. Dabei entsteht allerdings ein Angebotsüberhang, da die Konsumenten nicht bereits sind, den Betrag zu zahlen. Mit Verschieben der Angebotskurve, verschiebt sich somit auch der Gleichgewichtspreis von P1 zu P2. Die Steuer führt zu einem höhren Gleichgewichtspreis bei gleichzeitig geringerer Verkaufsmenge.

Was passiert also? Die Einführung der Steuer führt zu einem Rückgang der Verkaufsmenge. Die Differenz aus der Multiplikation der ursprünglichen Gleichgewichtsmenge x Gleichgewichtspreis und der neuen Gleichgewichtsmenge x Gleichgewichtspreis ergibt die Gesamtsteuerlast. Die Fläche der ursprünglichen Konsumentenrente verkleinert sich. Ebenso die Produzentenrente. Die Steuerlast wird also auf Kosten der Konsumenten- und Produzentenrente eingeführt. G1G2G3 stellt den Deadweight loss, also den Wohlfahrtsverlust dar. Dieser „Bereich“ bringt niemanden mehr Nutzen. Er wird zum volkswirtschaftlichen Verlust. Die Konsumenten wären hier potentiell bereit mehr zu kaufen, die Produzenten potentiell bereit diese Mengen zu produzieren. Unter der Annahme, dass die Steuereinnahmen durch Transferzahlungen wieder in den Markt gelangen, sollte man meinen, dass dies eine ausgleichende Wirkung haben sollte. Dies ist jedoch nichtso, da die Steuereinführung einen Keil in die Grafiktreibt. Der Deadweight loss oder Wohlstandsverlust bleibt bestehen und ist somit volkswirtschaftlich gesehen ein Verlust.

Von Alexander

Das Projekt derFernstudent.de ist für mich gleichermaßen Dokumentation und Erfahrungsbericht. Als Erfahrungsbericht für mein Fernstudium gestartet, dient es nun als Plattform, um mein Hobby und Wissen zu teilen. Ergänzt wird die Seite durch den YouTube Kanal

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